МИНИСТЕРСТВО ОБРАЗОВАНИЯ И НАУКИ РФ
ФЕДЕРАЛЬНОЕ ГОСУДАРСТВЕННОЕ БЮДЖЕТНОЕ
ОБРАЗОВАТЕЛЬНОЕ УЧРЕЖДЕНИЕ ВЫСШЕГО ОБРАЗОВАНИЯ
ВОРОНЕЖСКИЙ ГОСУДАРСТВЕННЫЙ УНИВЕРСИТЕТ
Кафедра немецкой филологии
Учебно- методическое пособие по немецкому экономическому языку:
« Ökonomische Grundbegriffe»
для бакалавров направления Экономика, Менеджмент очной, очнозаочной
и заочной форм обучения
экономического факультета
Составитель: Борисова Л.М.
Воронеж 2017
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Стр.1
Использованная литература:
May, Hermann: Ökonomie für Pädagogen von Hermann May.-9.,überarb. und
aktualisierte Aufl.- München , Wien: Oldenburg, 1999 ( Oldenburgs Lehr-und
Handbücher
der Wirtschaft-und
Sozialwissenschaften.
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nach einfachem Schmuck bis hin zu kostbarem Geschmeide u. a.) und deren Abgrenzung
zu den Grundbedürfnissen in Erscheinung.
Die Unterscheidung von Individual- und Kollektivbedürfnissen hebt auf die
Möglichkeit der Bedürfnisbefriedigung ab. Während Individualbedürfnisse (z.B.
Wunsch nach eigener Wohnung, Wohnungseinrichtung, PKW, Ferienreise) in der
Regel vom Bedürfnisträger selbst befriedigt werden müssen beziehungsweise können,
ist dies bei Kollektivbedürfnissen (z.B. Verlangen nach Krankenhaus, Straßen,
Theater, Bildungseinrichtungen, innerer und äußerer Sicherheit) im allgemeinen
nur kollektiv, d.h. durch den Staat möglich.
Soweit die Befriedigung von Bedürfnissen über Güter erfolgt, die der Bewirtschaftung
unterliegen, setzt sie Kaufkraft (Zahlungsmittel) voraus. Ist der Bedürfnisträger
Mensch bereit, für eine bestimmte Bedürfnisbefriedigung Kaufkraft
aufzuwenden, entsteht Bedarf. Bedarf subsumiert demnach mit Kaufkraft ausgestattete
Bedürfnisse.
Der Bedarf wird zur Nachfrage, wenn er auf dem Markt in Erscheinung tritt,
das heißt, wenn der Bedarfsträger das Gewünschte vom Anbieter respektive der
Anbieterschaft (zu kaufen) verlangt.
Hieraus kann geschlossen werden, daß die Anbieter am Markt primär am
Bedarf interessiert sind und weniger an den teilweise mangels Kaufkraft (noch!)
nicht zu befriedigenden Bedürfnissen. Hinsichtlich mittel- und langfristiger Produktions-
und Absatzstrategien haben jedoch auch diese (Bedürfnisse) für die Anbieter
maßgebliche Bedeutung.
Grammatik
- Modalkonstruktuion: sich lassen +
Infinitiv
sein + zu + Infinitiv
Infinitiv Passiv mit Modalverb
- Satzgefüge
Bedingungssatz
Attributsatz
Objektsatz
Temporalsatz
Redewendungen, Rektion
in Erscheinung treten
in Anlehnung an + Akk.
wie folgt
auf mehr oder minder hohem Anspruchsniveau
etw.
(D) nachgeordnet sein
bis hin zu D
in der Regel
beziehungsweise
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- Infinitiv mit zu
hieraus kann geschlossen werden
mangels G
Rektion:
1. umfassen + Akk.
2. folgen etw. (D)
3. sich anschliessen etw. (D)
4. etw. (N) unterliegt (D)
5. abheben auf + (A)
6. etw. (A) voraussetzen
7. interressiert sein an + D
8. das Verlangen nach + D
9. Schutz vor + D
10. Bedürfnis nach + D
11. in Abhängigkeit von + D
1.1.2 Güter
Die der menschlichen Bedürfnisbefriedigung dienenden Mittel heißen Güter.
Nur wenige Güter stellt uns die Natur in solchem Überfluß – wie Luft zum Atmen.
Wasser im Meer, Sand in der Wüste – zur Verfügung, so daß sie jeder (in verantwortungsvoller
Weise!) in Anspruch nehmen kann. Wir nennen sie freie Güter. Alle
anderen Güter sind nicht in dem Ausmaß verfügbar, in dem sie zur Bedürfnisbefriedigung
verlangt werden. Sie sind somit knapp (knappe Güter) und müssen deshalb
bewirtschaftet werden (wirtschaftliche Güter).
Die wirtschaftlichen Güter umfassen Sachgüter (Konsum- und Investitionsgüter)
und Dienstleistungen sowie Rechte (Patente, Lizenzen, Nutzungsrechte wie
Miete, Pacht).
Konsumgüter werden von den privaten Haushalten nachgefragt, sei es nun
zur einmaligen Bedürfnisbefriedigung (Verbrauchsgüter wie Nahrungsmittel, Wasser,
Strom) oder zur mehrmaligen Nutzung (Gebrauchsgüter wie Waschmaschine,
RKW, Mobiliar).
Investitionsgüter, auch Produktionsgüter (oder Kapitalgüter) genannt, werden
von den Unternehmen nachgefragt, und zwar zum Zwecke der Herstellung anderer
Güter. Auch für sie gilt die Unterscheidung zwischen Verbrauchsgütern (wie
Fertigungsmaterialen) und Gebrauchsgütern (wie Werkzeuge, Maschinen, Werkhallen).
Es
gilt zu beachten, daß ein Gut zugleich Konsum- und Produktionsgut sein
kann, je nachdem welcher Verwendung/Nutzung es zugeführt wird. So ist der in
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einem Privathaushalt genutzte Kühlschrank ein Konsumgut, dagegen der in einer
Restaurantküche eingesetzte ein Produktionsgut.
Dienstleistungen werden von den privaten Haushalten wie auch den Unternehmen
nachgefragt. Im privaten Haushalt werden dabei außer den Dienstleistungen
seiner Mitglieder – so insbesondere der Hausfrau – auch solche gewerblicher
Unternehmen (wie Banken, Versicherungen, Speditionen, Handel) und freier Berufe
(wie Arzt, Anwalt, Musiklehrer) konsumiert. Von den Unternehmen werden neben
der Arbeit von Arbeitern und Angestellen gleichfalls die Dienste gewerblicher
Unternehmen (wie Banken, Versicherungen, Frachtführer, Handel) und freier Berufe
(wie Unternehmensberater, Anwalt, Steuerberater, Vertreter) als Dienstleistungen
nachgefragt.
Öffentliche Güter (Kollektivgüter) sollen Kollektivbedürfnisse befriedigen.
Im Gegensatz zu den privaten Gütern (Individualgütern), die der einzelne selbst
erwirbt, werden diese vom Staat erworben und angeboten (z.B. innere und äußere
Sicherheit, Bildung, Verkehrsmittel, Kultur- und Freizeiteinrichtungen, Rechtsschutz).
Grammatik
Partizip
I
Das erweiterte Attribut
Folgesatz
Attributsatz
Präsens Passiv
Infinitiv Passiv + Modalverb
Partizipialkonstruktion
Redewendungen, Rektion
1. etw. (A) j-m (D) zur Verfügung
stellen
2. etw. (A) in Anspruch nehmen
3. in dem Ausmaß verfügbar sein
4. umfassen + A.
5. es gilt zu beachten
6. je nachdem
7. zugeführt werden etw. (D)
8. etw. (A) befriedigen
9. im Gegensatz zu D
10. etw. (A) erwerben (a, o)
1.1.3 Knappheit – Wert
Die Knappheit der Güter, das heißt ihre im Verhältnis zum Begehr beschränkte
Menge, offenbart sich zum einen dort, wo nur ein begrenzter, nicht
vermehrbarer Vorrat gegeben ist, wie bei den natürlichen Ressourcen (Bodenflä8
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che, Bodenschätze, Wasserkräfte), zum anderen aber auch bei den vermehrbaren
Gütern, die erst produziert werden müssen. In beiden Fällen handelt es sich um eine
relative Knappheit in der Beziehung Mensch – Gut und nicht um eine absolute
Knappheit.
Die relative Knappheit der Güter hat folgende Konsequenz: Die knappen
Güter werden zu Objekten wirtschaftlichen Handelns und unterliegen damit der
Bewertung. In ihr werden die relativen Knappheiten der Güter beziehungsweise
der zu ihrer Herstellung benötigten Arbeit und sonstigen Ressourcen (so insbesondere
Materialien, Maschinen, Räumlichkeiten) durch den Preis zum Ausdruck gebracht.
Damit
läßt sich die Knappheit eines Gutes an seinem Preis, das ist sein
Tauschwert, ablesen. Ein teures Produkt spiegelt in seinem Preis einen höheren
Knappheitsgrad wider als ein billiges. Nur freie Güter haben keinen Preis. Auf ihrer
Annahme basiert die Fiktion vom Schlaraffenland. In ihm sind wirtschaftliche
Anstrengungen nicht nötig, da alles im Überfluß vorhanden ist und somit die Bedürfnisbefriedigung
keine Kaufkraft erfordert. Das Schlaraffenland entzieht sich
mit seiner Annahme bewußt der wirtschaftlichen Realität.
Grammatik
Das erweiterte Attribut
Infinitiv Passiv mit Modalverb
Kausalsatz
Modalkonstruktion: sich lassen + Infinitiv
Redewendungen,
Rektion
1. zum einen … zum anderen
2. unterliegen + D
3. etw. (A) zum Ausdurck bringen
4. etw. (N) lässt sich an (D) ablesen
5. etw. (A) an etw. (D) ablesen
6. basieren auf + D
7. im Überschuss vorhanden sein
8. sich entziehen (o, o) D
1.1.4 Wirtschaftliches Handeln – ökonomisches Prinzip
Die Tatsache, daß die menschlichen Bedürfnisse umfangreicher sind als ihre
Befriedigungsmöglichkeiten, das heißt als die zur Bedürfnisbefriedigung zur Verfügung
stehenden Gütermengen, schafft ein Spannungsverhältnis, in dem eine
Vielzahl von Wünschen (Bedürfnissen) um ihre Befriedigung konkurrieren.
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Der Bedürfnisträger Mansch versucht sich aus dieser Konfliktsituation in der
Regel dadurch zu lösen, daß er die verschiedenen (Wahl-) Möglichkeiten vergleicht
und sich danach für die aus seiner Sicht günstigste entscheidet.
Beispiele:
1) Im privaten Haushalt sieht sich die Hausfrau mit einer Vielzahl von Bedürfnissen
konfrontiert, zu deren umfassender Befriedigung das begrenzte Haushaltsbudget
nicht ausreicht. Sie muß deshalb die Bedürfnisse auf ihre Dringlichkeit
untersuchen, Prioritäten setzten und schließlich sich für bestimmte Bedürfnisse
und deren Befriedigung über Kaufakte entscheiden.
2) Im Produktionsbereich wird sich der Unternehmer im Rahmen der gegebenen
Finanzierungsmöglichkeiten aus einer diese in ihrer Kostenhöhe übersteigenden
Reihe von Investitionsvorhaben für die seiner Einschätzung nach wichtigsten
entscheiden.
3) Ähnlich auf staatlicher Ebene (Bund, Länder, Gemeinden). Hier haben die zuständigen
Personen und Gremien über die Verwendung der verfügbaren Mittel
zu entscheiden, indem sie aus der Vielzahl der Investitionsprojekte die auswählen,
die ihnen am vordringlichsten erscheinen.
Die vorausgegangenen Darlegungen lassen deutlich werden, daß die Lösung
des Bedürfnis-Mittel-Konflikts vom jeweils damit Befaßten die günstigste Verteilung
der vorhandenen Mittel, das heißt den optimalen Mitteleinsatz verlangt. Ein
solches Handeln nennen wir Wirtschaften.
Wirtschaften folgt dem aus dem Rationalprinzip abgeleiteten ökonomischen
Prinzip, das sich in zwei Handlungsmaximen ausdrücken läßt:
1. als Minimierungsaufgabe: Ein angestrebter Erfolg soll mit einem Minimum an
Aufwand (Mitteln) erreicht werden.
Beispiele:
1) Eine Hausfrau soll mit möglichst wenig Geld ihrer Familie ein gutes und reichliches
Mittagessen auf den Tisch bringen.
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