МИНИСТЕРСТВО ОБРАЗОВАНИЯ И НАУКИ РФ
ФЕДЕРАЛЬНОЕ ГОСУДАРСТВЕННОЕ БЮДЖЕТНОЕ
ОБРАЗОВАТЕЛЬНОЕ УЧРЕЖДЕНИЕ ВЫСШЕГО ОБРАЗОВАНИЯ
ВОРОНЕЖСКИЙ ГОСУДАРСТВЕННЫЙ УНИВЕРСИТЕТ
Кафедра немецкой филологии
Учебно- методическое пособие по немецкому экономическому языку:
«Deutsche Wirtschaft: die Entwicklungstrends»
для бакалавров, магистров, аспирантов экономического факультета
очной, очно-заочной и заочной форм обучения
Составитель: Борисова Л.М.
Воронеж 2017
1
Стр.1
Deutsche Wirtschaft in der globalisierten Welt.
September 2014
Konjunktur bremst ab
Droht Deutschland eine Wirtschaftskrise?
Von Jan Gänger
Die deutsche Wirtschaftsleistung geht zurück, die Zuversicht in den Chefetagen
sinkt ebenfalls. Damit wächst die Angst vor einem Konjunktureinbruch in
Deutschland. Doch so weit wird es wohl nicht kommen.
Pessimisten sehen sich bestätigt: Die deutsche Wirtschaft schrumpft. Zugleich
geht mit dem Ifo-Index der wichtigste Frühindikator zurück - den vierten Monat
in Folge. Das klingt nicht gut und schürt Sorgen, dass Deutschland am Beginn
einer ausgewachsenen Wirtschaftskrise steht. Doch diese Befürchtung ist übertrieben.
Im
zweiten Quartal sank das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Vergleich zum Vorquartal
zwar um 0,2 Prozent und damit erstmals seit gut einem Jahr. Doch das lag
in erster Linie daran, dass das erste Quartal wegen des milden Winters ungewöhnlich
stark ausgefallen war. Von dem Wetter profitierte vor allem die Bauwirtschaft,
da sie Projekte ohne Unterbrechung weiterführen konnte.
Im Grunde zeigt sich die deutsche Wirtschaftslage noch immer robust. Bundesbank
und Wirtschaftsforscher haben zwar angekündigt, ihre Wachstumsprognosen
nach unten zu korrigieren. Sie gehen sie auf Jahressicht allerdings weiterhin
von einem deutlichen BIP-Plus aus. So hatte die Bundesbank im Juni ein Wachstum
von 1,9 Prozent für dieses Jahr in Aussicht gestellt. Ende Juli wurde Bundesbankpräsident
Jens Weidmann vorsichtiger und kündigte an, dass der Zuwachs
wohl etwas hinter dieser Prognose zurückbleiben werde.
Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) korrigierte seine Vorhersagen
ebenfalls nach unten und geht nunmehr davon aus, dass das BIP um etwas
mehr als ein Prozent steigen wird. DIW-Chef Marcel Fratzscher rechnete sogar
mit einer "technischen Rezession", da das BIP auch im dritten Quartal zurückgehen
werde. "Wir werden wahrscheinlich noch einmal eine leichte Abschwächung
3
Стр.3
Am deutlichsten erhöhten sich jedoch die Ausschüttungen der Bundesbank - von
0,6 auf 4,6 Milliarden Euro. Ursache waren hohe Zinseinnahmen aus Staatsanleihen
von Peripherieländern, die die Bundesbank als Teil des Eurosystems in den
vergangenen Jahren erworben hat.
Die absolute Höhe der Ausgaben bezifferte das Statistische Bundesamt nicht genauer.
Es teilte lediglich mit, dass der mit Abstand größte Posten, die Sozialleistungen,
nur um 1,7 Prozent gestiegen seien. Höhere Zuwächse gab es dagegen bei
den vom Staat gezahlten Gehälter mit einem Plus von 2,9 Prozent, den sozialen
Sachleistungen (plus 5,3 Prozent) und bei den Investitionen, die um 16,5 Prozent
wuchsen.
Deutlich rückläufig waren dagegen die vom Staat zu zahlenden Zinsen. Sie lagen
um 9,3 Prozent unter dem Niveau des ersten Halbjahres 2013. Grund ist das krisenbedingt
niedrige Zinsniveau und die hohe Nachfrage nach sicheren deutschen
Staatsanleihen. Je höher die Nachfrage nach Bundesanleihen ist, desto weniger
Zins muss der Staat den Käufern dieser Papiere anbieten.
Befürchteter Rückgang der Wirtschaft hat sich bestätigt
Auch wenn der Arbeitsmarkt weiterhin brummt: Im zweiten Quartal haben die
Krisen rund um den Globus die deutsche Wirtschaft gebremst. Das Bruttoinlandsprodukt
(BIP) sank von April bis Ende Juni 2014 im Vergleich zum Vorquartal
preis-, saison- und kalenderbereinigt um 0,2 Prozent. Das teilte das Statistische
Bundesamt mit und bestätigte damit vorläufige Berechnungen.
Allein der Konsum belebte die Wirtschaft im Frühjahr, während die Investitionen
zurückgingen. Auch der Außenhandel bremste die Konjunktur. Dank des starken
Jahresauftakts ergibt sich für das erste Halbjahr insgesamt preis-, saison- und kalenderbereinigt
ein BIP-Plus von 0,8 Prozent gegenüber der zweiten Jahreshälfte
2013.
Erstmals wendete das Bundesamt neue europäische Regeln zur Berechnung des
BIP an. Damit wird die Wirtschaftsleistung nun auch durch Drogenhandel oder
Waffenkäufe erhöht. Die wichtigste Änderung betrifft Ausgaben für Forschung
und Entwicklung. Sie werden nicht mehr als Vorleistungen, sondern als Investitionen
verbucht.
6
Стр.6
IW Konjunkturbarometer September 2015: Deutsche Wirtschaft setzt moderaten
Aufschwung fort
Die deutsche Wirtschaft folgt weiter ihrem moderaten Aufwärtstrend. Das Bruttoinlandsprodukt
dürfte im dritten Quartal um 0,5 Prozent gestiegen sein. Darauf
weist das DIW Konjunkturbarometer hin, das im September bei 105 Punkten für
das dritte Quartal lag und damit weiter klar über dem Schwellenwert von 100
Punkten, der ein durchschnittliches Wachstum der deutschen Wirtschaft anzeigt.
Während die Produktion im verarbeitenden Gewerbe derzeit stagniert, kommen
deutliche Impulse von den konsumnahen Dienstleistungen. Der kräftige private
Verbrauch profitiert vom anhaltenden Beschäftigungsaufbau und schiebt die
Konjunktur merklich an. Hinzu kommen erneut gesunkene Energiepreise; dies
stützt die Kaufkraft der Konsumenten.
Trotz kräftiger Entwicklung der Exporte ist die Unsicherheit nach wie vor hoch;
zuletzt dürfte sie sogar gestiegen sein. Die angespannte Lage im Euroraum und
die Sorgen vor den Auswirkungen einer sich möglicherweise merklich abkühlenden
Dynamik in den Schwellenländern, allen voran in China, könnten die Konjunktur
auch hierzulande dämpfen. Die Unternehmen halten sich in diesem Umfeld
mit Investitionen derzeit zurück. Falls sich die Exporte weiter robust entwickeln,
dürften die Unternehmen, bei mehr und mehr ausgelasteten Kapazitäten in
der Industrie, ihre Investitionen aber in den kommenden Quartalen etwas stärker
ausweiten, zumal die kräftige Binnenkonjunktur wohl ebenfalls Impulse liefern
wird.
Pressemitteilung
10.9.2015
Die wirtschaftliche Lage in Deutschland im September 2015
Die deutsche Wirtschaft befindet sich in einem soliden Aufschwung.
Die Verunsicherung um die Wirtschaftsentwicklung in China sowie in anderen
rohstoffproduzierenden Schwellenländern hat die Risiken wieder stärker in den
Blick treten lassen. Das weltwirtschaftliche Umfeld ist schwieriger geworden.
7
Стр.7
Die Industrieproduktion ist moderat aufwärtsgerichtet. Im Bausektor gibt es nach
dem schwachen Frühjahr Anzeichen einer Belebung.
Der Arbeitsmarkt entwickelt sich weiter positiv, jedoch mit etwas geringerer Dynamik.
Im
Spätsommer ist die Konjunktur in Deutschland intakt. Trotz außenwirtschaftlicher
Verunsicherung im Zusammenhang mit den Finanzmarktturbulenzen in einigen
Schwellenländern und einem lediglich moderaten weltwirtschaftlichen
Tempo ist die Wirtschaftsentwicklung in Deutschland aufwärtsgerichtet.[1] Die
industrielle Produktion entwickelte sich im Juli nach einem rückläufigen Sommermonat
wieder positiv. Auch die Bauwirtschaft hat nach den jüngst vorliegenden
Indikatoren zum Wachstumspfad zurückgefunden. Obgleich das Welthandelsvolumen
im ersten Halbjahr zurückging, war im deutschen Außenhandel zuletzt
eine positive Entwicklung zu beobachten. Die nach wie vor günstige Situation
am Arbeitsmarkt, eine auch infolge des Preisniveaurückgangs auf den Rohstoffmärkten
niedrige Teuerungsrate und positive Einkommensaussichten stützen
den Konsum der privaten Haushalte in Deutschland. Jüngst veröffentlichte Stimmungsindikatoren
waren aufwärtsgerichtet und deuten trotz der Verunsicherung
über die weitere Entwicklung in China auf eine günstige konjunkturelle Entwicklung
hin. Auch die vorliegenden harten Indikatoren signalisieren, dass die deutsche
Wirtschaft gut in das dritte Vierteljahr gestartet ist.
Im Juni hat die weltweite Industrieproduktion etwas Schwung gewonnen. Die
Dynamik kam aus den Schwellenländern. Allerdings signalisieren Indikatoren
wie das ifo-Weltwirtschaftsklima oder der Markit Composite PMI keine durchgreifende
Verbesserung. Auch die jüngsten Finanzmarkturbulenzen legen nahe,
dass sich die Risiken insbesondere in den Schwellenländern eher erhöht haben.
Für China hat die Unsicherheit über den Zustand der Wirtschaft deutlich zugenommen.
Die niedrigen Ölpreise dämpfen die Wachstumsaussichten der rohstoffexportierenden
Schwellenländer wie Russland oder Brasilien. In den Industrieländern
war das Wirtschaftswachstum im ersten Halbjahr dagegen relativ robust.
Insbesondere in den Vereinigten Staaten ist das Bruttoinlandsprodukt im zweiten
Quartal 2015 kräftig gestiegen. Aber auch im Eurogebiet setzte sich die moderate
konjunkturelle Erholung fort. Im Vergleich zum Vorquartal nahm das Bruttoinlandsprodukt
im zweiten Quartal 2015 im Euroraum um 0,4 % zu. [2] Die niedrigen
Ölpreise und die weiterhin eher expansiv ausgerichtete Geldpolitik sollten in
der Weltwirtschaft insgesamt weiter für positive Impulse sorgen. Dagegen könnten
sich die jüngsten Turbulenzen an den Devisen-, Rohstoff- und Finanzmärkten
8
Стр.8
dämpfend auf die Realwirtschaft auswirken. Insgesamt dürfte sich daher das globale
Wirtschaftswachstum im weiteren Verlauf kaum beschleunigen.
Die deutschen Unternehmen haben ihre Warenausfuhren im Berichtsmonat Juli
dennoch merklich ausgeweitet. Im Vergleich zum Vorquartal sind die nominalen
Ausfuhren um 2,4 % gestiegen. Die Ausfuhrpreise blieben zuletzt nach einem
kräftigen Anstieg seit Beginn des Jahres weitgehend unverändert, sodass sich
auch preisbereinigt ein deutlicher Zuwachs der Warenausfuhren ergab. Die nominalen
Wareneinfuhren sind im Berichtsmonat Juli mit 2,2 % ähnlich stark gestiegen
wie die Ausfuhren. Die Einfuhrpreise gingen im Berichtsmonat Juli aufgrund
rückläufiger Rohstoffpreise weiterhin zurück.
Die Industrie befindet sich weiterhin auf einem moderaten Wachstumspfad. Die
Industrieproduktion nahm im Juli - auch dank einer günstigen Konstellation der
Ferientage - moderat zu und blieb auch in der Tendenz leicht aufwärtsgerichtet.
Eine positive Dynamik ist vor allem bei den Herstellern von Investitionsgütern zu
beobachten, die ihre Produktion seit einem Jahr kontinuierlich ausweiten. Dagegen
geht die Erzeugung von Vorleistungsgütern seit Jahresbeginn spürbar zurück.
Insgesamt positiv entwickeln sich auch die Industrieumsätze, insbesondere im
Ausland. Der schwache Euro und die allmähliche konjunkturelle Erholung im
Euroraum dürften hierzu beigetragen haben.
Die Auftragseingänge befinden sich trotz des Rückgangs im Juli auf einem hohen
Niveau und bleiben in der Tendenz ebenfalls aufwärtsgerichtet. Das deutliche
Minus bei der Auslandsnachfrage im Berichtsmonat Juli sollte dabei angesichts
der starken Vormonate nicht überbewertet werden. Allerdings signalisiert der ifo
Konjunkturtest, dass die gegenwärtige Debatte um China und das globale holprige
Wachstumstempo nicht spurlos an den Unternehmen vorbeigehen könnte.
Während die Lage von den Unternehmen laut ifo Konjunkturtest überaus gut bewertet
wird, haben sich die Geschäftserwartungen in den letzten Monaten etwas
eingetrübt. In der Baubranche wurde die Produktion nach der ausgebliebenen
Frühjahrsbelebung im Juli wieder spürbar gesteigert. Zwar entwickeln sich die
Auftragseingänge im Bauhauptgewerbe im bisherigen Jahresverlauf schwach.
Angesichts der insgesamt guten Rahmenbedingungen und des gestiegenen Geschäftsklimas
ist für die zweite Jahreshälfte jedoch mit einer Belebung im Bausektor
zu rechnen.
9
Стр.9
Der private Konsum hat die Konjunktur auch im zweiten Quartal beflügelt. Der
Wachstumsbeitrag fiel mit +0,1 Prozentpunkten allerdings geringer aus als in den
Vorquartalen. Der Einstieg ins Herbstquartal gelang wiederum gut. Nach einem
schwachen Frühjahrsergebnis sind die Umsätze im Einzelhandel im Juli wieder
um 1,4 % auf einen neuen Jahreshöchststand gestiegen. Zudem entwickelt sich
der Kfz-Handel weiter dynamisch. Die Stimmung unter den Händlern hat sich
seit dem Jahreswechsel deutlich verbessert. Das Preisklima ist vor allem wegen
der gesunkenen Energiepreise mit einem Anstieg des Verbraucherpreisniveaus im
August von 0,2 % gegenüber dem Vorjahr ausgesprochen ruhig. Auch deshalb
bewegt sich das Konsumklima der Verbraucher trotz leichter Abschwächung auf
einem sehr hohen Niveau.
Die günstige Entwicklung am Arbeitsmarkt setzt sich fort. Die Zahl der Erwerbstätigen
nahm im Juli saisonbereinigt mit einem Anstieg um 26.000 Personen stärker
zu als in den Vormonaten. Gegenüber dem Vorjahr stieg ihre Zahl im Inland
um 160.000 (Ursprungszahl) auf knapp 43,0 Mio. Personen. Es ist weiterhin die
sozialversicherungspflichtige Beschäftigung, die für die Zuwächse sorgt. Sie erhöhte
sich im Juni saisonbereinigt um 41.000 Personen. Nach Ursprungszahlen
erhöhte sich die registrierte Arbeitslosigkeit im August jahreszeitlich bedingt auf
2,796 Mio. Personen; das sind 106.000 Arbeitslose weniger als vor einem Jahr.
Saisonbereinigt ging die Arbeitslosigkeit nach leichtem Anstieg im Vormonat um
7.000 Personen zurück. Die Frühindikatoren sprechen für eine Fortsetzung der
positiven Arbeitsmarkttendenzen mit gemäßigtem Tempo.
-------------------------------Hinweis:
Eine
ausführliche Darstellung und Kommentierung der wirtschaftlichen Lage und
Entwicklung wird in der Oktober-Ausgabe des Monatsberichts "Schlaglichter der
Wirtschaftspolitik" veröffentlicht. Diese Ausgabe wird voraussichtlich in der 40.
Kalenderwoche auf der Internetseite des Bundesministeriums für Wirtschaft und
Energie zu finden sein.
10
Стр.10