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Kunstlerische Photographie (90,00 руб.)

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Первый авторMatthies-Masuren Fritz
ИздательствоMarquardt
Страниц36
ID82537
Matthies-Masuren, F. Kunstlerische Photographie / Von Fr. Matthies-Masuren, Vorw. u. Einl. von Alfred Lichtwark; F. Matthies-Masuren .— : Marquardt, 1907 .— 36 с. — Lang: ger .— URL: https://rucont.ru/efd/82537 (дата обращения: 20.05.2024)

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DIE KUNST HERAUSGEGEBEN Published October 14. 1907. <...> Privilege of Copyright in the United States reserved under the act approved March 3, 1905 by Marquardt & Co. in Berlin DRUCK VON OSCAR BRANDSTETTER IN LEIPZIG DIE KUNST HERAUSGEGEBEN VORWORT E s ist noch nicht fünfzehn Jahre her, daß von der Bedeutung der künstlerischen Photographie in Deutschland gesprochen werden kann. <...> Damit ist nicht gesagt, daß die Photographie vorher künstlerische Absichten überhaupt nicht gekannt hätte. <...> Seit der Erflndjaug der Photographie hatte es überall und jederzeit bei uns Liebhaberphotographen und Berufsphotographen gegeben, die die Photographie als Ausdrucksmittel für ihre künstlerische Empfindung und Anschauung verwandten. <...> Aber alle Anstrengungen, die der einzelne machte, nützten nur ihm und ließen keine Spur, wenn er aufhörte. <...> Zu einer wirkenden Bewegung konnte es erst kommen, als sich Anfang der neunziger Jahre die Kräfte zusammenschlössen, ein gemeinsames Ziel erkannten und die Arbeit organisierten. <...> In allen größeren Städten hatten sich Vereine von Liebhaberphotographen gebildet. <...> Aber sie arbeiteten zunächst noch jeder für sich und hatten noch keine gemeinsamen Ziele. <...> Den allgemeinen Zusammenschluß brachte für Deutschland — in Wien war die Bewegung etwas älter, doch wußten wir nichts von ihren Erfolgen — die erste internationale Ausstellung von Liebhaberphotographien in der Kunsthalle zu Hamburg 1893. <...> Vertreter dreier ganz verschiedener Interessengruppen hatten sich vereinigt, um diese Ausstellung zustande zu bringen: Liebhaberphotographen, Museumsvorstand und Berufsphotographen. <...> Auf den ersten Blick erscheint diese Verbindung zu gemeinsamer Arbeit kaum verständlich. <...> Eine Museumsverwaltung mußte <...>
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. NEUNUNDFÜNFZIGSTER . . UND SECHZIGSTER BAND .
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DIE KUNST HERAUSGEGEBEN Published October 14. 1907. Privilege of Copyright in the United States reserved under the act approved March 3, 1905 by Marquardt & Co. in Berlin DRUCK VON OSCAR BRANDSTETTER IN LEIPZIG
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E Liebhaberwerden. Die Entwicklung der Bildnisphotographie, die zu Anfang der vierziger Jahre aufkam, hatte unmittelbar den verhängnisvollsten Einfluß auf die Malerei. Zunächst eroberte sie weite und wichtige Gebiete der Kunstübung und verdrängte die angesessenen Künstler. Ihr erstes Opfer war die Bildnisminiatur. Hier ging die Entwicklung so rasch vor sich, daß die meisten der um 1840 tätigen Miniaturmaler Berufsphotographen wurden, anfangs im Nebenamt, bald ausschließlich. Dann folgte die Bildnislithographie, die ihrerseits zwei Jahrzehnte vorher dem Bfldiusstich und der Bildnisradierung das Lebenslicht ausgeblasen hatte. Die Lithographie DIE KUNST HERAUSGEGEBEN VORWORT s ist noch nicht fünfzehn Jahre her, daß von der Bedeutung der künstlerischen Photographie in Deutschland gesprochen werden kann. Damit ist nicht gesagt, daß die Photographie vorher künstlerische Absichten überhaupt nicht gekannt hätte. Seit der Erflndjaug der Photographie hatte es überall und jederzeit bei uns Liebhaberphotographen und Berufsphotographen gegeben, die die Photographie als Ausdrucksmittel für ihre künstlerische Empfindung und Anschauung verwandten. Aber alle Anstrengungen, die der einzelne machte, nützten nur ihm und ließen keine Spur, wenn er aufhörte. Zu einer wirkenden Bewegung konnte es erst kommen, als sich Anfang der neunziger Jahre die Kräfte zusammenschlössen, ein gemeinsames Ziel erkannten und die Arbeit organisierten. In allen größeren Städten hatten sich Vereine von Liebhaberphotographen gebildet. Aber sie arbeiteten zunächst noch jeder für sich und hatten noch keine gemeinsamen Ziele. Den allgemeinen Zusammenschluß brachte für Deutschland — in Wien war die Bewegung etwas älter, doch wußten wir nichts von ihren Erfolgen — die erste internationale Ausstellung von Liebhaberphotographien in der Kunsthalle zu Hamburg 1893. Vertreter dreier ganz verschiedener Interessengruppen hatten sich vereinigt, um diese Ausstellung zustande zu bringen: Liebhaberphotographen, Museumsvorstand und Berufsphotographen. Auf den ersten Blick erscheint diese Verbindung zu gemeinsamer Arbeit kaum verständlich. und Berufsphotographen standen sich mindestens kühl gegenüber. Eine Museumsverwaltung mußte sich gegen die Tätigkeit der Berufsphotographen sehr ablehnend verhalten, und wenn sie auch in den Arbeiten der Liebhaberphotograpben allerlei erfreuliche Versuche anerkennen konnte, war es von da bis zum Entschluß, der Liebhaberphotographie die Räume einer Gemäldegalerie zur Verfügung zu stellen, ein weiter Sprung. Dem Publikum kam es vor, als wollte ein Naturforscherkongreß als Sitzungssaal eine Kirche benutzen. Das Bindeglied der auseinanderstrebenden Gruppen bildete die Museumsverwaltung. Wir hatten gerade damit angefangen, die ersten Schritte zu einer Pflege des wichtigsten und am meisten vernachlässigten Zweiges der lebenden Kunst zu tun, der Bildnismalerei. Die Historienmalerei war abgestorben, das sog. Sittenbild — die Genremalerei — lag in den letzten Zügen. In vielen deutschen Städten zwischen hundert- und achthunderttausend Einwohnern gab es bestenfalls ein paar Landschaftsmaler — die Bildnismalerei war an vielen Orten wie ausgelöscht. Wenn es möglich war, die Liebe zum Bildnis beim Publikum wieder anzufachen, so war unserer Malerei der feste Boden der Menschendarstellung zurückgewonnen, denn das Bildnis umfaßt alle Mittel der Malarei. Es kann monumental und intim sein, es kann die Form des Historien wie des Sittenbildes annehmen, kann alle Pracht der großartigsten und alle Behaglichkeit der einfachsten Innenränme und die ganze Landschaft mit allen ihren Formen und Stimmungen in seinen Bereich ziehen. Dieses wichtigste Gebiet war aber den führenden deutschen Künstlern der jüngeren Generation so gut wie verschlossen. Je besser die Bildnisse waren, die sie aus dem Kreise ihrer Familie und Freunde malten, je weniger gefielen sie, denn das Publikum konnte Wahrheit und Ehrlichkeit nicht mehr vertragen. Es versagte, wenn ein Versuch gemacht wurde, ihm das Werk eines nicht im Bann alter Kunst schaffenden Meisters näher zu bringen. Eine Hauptursache seines Widerstrebens mußte im Zustande der Bildnisphotographie gesucht
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